24.08.2022 Belgien 7.WM-Lauf
Vergangenes Wochenende am 21.08.2022 fand der 7. Lauf zur diesjährigen Weltmeisterschaft in Comblain au Pont in Belgien statt.
Die Woche davor war ich in Heringen in Deutschland, bei einem Summercamp als Trainer. Mit einer Teamkollegin bin ich direkt nach dem Lauf in Schottland die ca. 1500 Kilometer nach Heringen mitgefahren. Sie war dort ebenfalls als Trainer engagiert. Von Montag bis Freitag wurde in kleinen Gruppen trainiert. Es war das erste Mal, dass ich als Trainer gefragt wurde und mir machte es direkt sehr viel Spaß, da ich dazu noch eine sehr gute Gruppe mit motivierten Nachwuchsfahrern hatte. Das Training ging immer von morgens 9:30 Uhr bis abends 16:30 Uhr. Wir übernahmen dann ab Dienstag unsere Gruppen, die zuvor noch anders eingeteilt waren. Danach trainierte ich noch immer selber, teils mit anderen Trainern, um mich auf die WM vorzubereiten.
Da in Belgien nur am Sonntag der Wettkampf war und daher erst am Samstag die Anmeldung, Training,… konnte ich am Freitagmorgen noch Trainer machen und mich dann auf den Weg machen. Mit dem Auto, welches ich schon dort hingestellt hatte, bevor wir nach England gefahren sind, ging es also von Heringen nach Belgien. Mein Bruder und meine Eltern sind direkt von England nach Belgien gefahren. Auf dem Weg holte ich in Frankfurt noch meinen Minder fürs Wochenende, Franzi Kadlec, vom Bahnhof ab. Franzi Kadlec ist 7-facher Deutscher Meister und er ist 5 Jahre in der Trial GP Klasse gefahren. Die höchste Klasse der Welt und er war dort in den Top 10. Seit 2020 ist er kein Profi mehr, da er angefangen hat einen Beruf zu erlernen. Es war das erste Mal, dass er bei mir Minder machte, aber da ich ihn auch schon lange kenne und wir schon oft miteinander trainiert haben, war das kein Problem. Franzi sprang für Andy ein, da dieser gerade im Urlaub ist.
Gegen Freitagabend kamen wir in dem kleinen Städtchen Comblain au Pont an. Das Fahrerlager war in einer engen Straße an einem Fluss entlang. Für mich war es das erste Mal dort einen Lauf zur WM zu fahren. Das Gelände kannte ich vorher nur aus Videos. Franzi war schon einige Mal dort bei der WM. So konnte er mir schon sagen, was auf mich zukommen würde.
Am Samstag ging es um 11:15 Uhr mit der Anmeldung für die Trial 2 Klasse los, in der ich fahre. Im Anschluss war direkt die Technische Abnahme. Als das soweit erledigt war, sind wir zum Trainingsgelände gefahren. Dieses lag an einem steilen Waldhang. Es war aber leider nicht sehr groß, weshalb es sehr stressig war, weil alle trainieren und sich an die Gegebenheiten anpassen wollten. Ich konnte mich relativ schnell an den losen Waldboden gewöhnen.
Um 15 Uhr ging es dann weiter mit der Sektionsbesichtigung. Es gab 12 Sektionen, die zum Teil sehr unterschiedlich waren. Die ersten zwei Sektionen waren ca. 400 Meter vom Start entfernt an einem steilen Hang mit sehr losem Boden. Auch die zwei weiteren Sektionen waren ähnlich, jedoch ging es zuvor erst ca. drei Kilometer aus der Stadt hinaus und einen Berg hoch. Die Sektionen 5 – 10 waren alle in einem alten Steinbruch gebaut. Diese bestanden aus rutschigen Steinen und wieder steilen Sandhängen. Da es die Woche zuvor noch geregnet hatte, waren die moosbewachsenen Steinfelder sehr glatt. Sektion 11 lag wieder an einem Hang mit größeren Felsen. Die letzte Sektion war unweit entfernt an der steilsten Stelle des Berges mit Blick über die ganze Stadt. Das war sehr cool. Die Sektionen waren auf jeden Fall sehr anspruchsvoll gebaut. Vor allem die Sektionen 7-9 in dem Steinfeld waren sehr schwer.
Am Sonntag startete der Wettkampf für mich um 10:04:30 Uhr. Von der Trial 2 Klasse startete ich relativ im Mittelfeld, was gut für mich war, da in den Hängen am Anfang noch wenig Spuren vorhanden waren. Für die 12 Sektionen, die man zweimal durchfahren musste, hatte man 5 Stunden Fahrzeit. Die erste Runde war auf 2 ½ Stunden beschränkt.
In der ersten Runde kam ich nicht wirklich in meinen Rhythmus rein. Ich war nervös und deshalb auch sehr verkrampft. Die Sektionen gingen eigentlich schon zu fahren, da die Punkterichter sehr locker waren. Das heißt, man konnte sich Zeit nehmen und auch mal kurz stehen bleiben, was in den Sektionen manchmal hilfreich war, kassierte aber nicht gleich eine Non-Stop-Fünf.
Die erste Runde beendete ich mit 44 Strafpunkten. Nach der halbstündigen Zwangspause ging es um 13:04:30 Uhr in die zweite Runde. Die Runde lief etwas besser für mich, obwohl ich auch hier nicht richtig ins Fahren kam und sehr blöde Leichtsinnsfehler gemacht habe. Die Runde beendete ich dann mit 37 Strafpunkten. Insgesamt hatte ich dann 81 Strafpunkte und landete auf dem 32. Platz von insgesamt 38 Startern. Mit dem Ergebnis und auch mit meinem Fahren bin ich nicht sehr zufrieden. Ich hoffe, dass ich das Wochenende abhaken kann und nächste Woche in Frankreich, bei der nächsten WM Runde, wieder alles aus mir rausholen kann. Mit Franzi zu fahren hat mir sehr Spaß gemacht, da er mir sehr viele hilfreiche Tipps gegeben hat und die Arbeit als Minder sehr gut gemacht hat. Ein früherer Trainingspartner vom DMSJ Junior Team, Jarmil Smith, hat mich beim Wettkampf gefilmt und daraus ein Video zusammengeschnitten, da er bei der WM nicht mitfährt, aber trotzdem zum Zuschauen da war und Filmen ein Hobby von ihm ist. Das Video könnt ihr unter folgendem Link anschauen:
https://1drv.ms/v/s!ArGuLPUOZNd1gupV6TgZqgYlKs-Feg
Amtzell, den 24. August 2022
Gruß Joni
