06.10.2021 DM-Finale 2021 Neunkirchen Bericht von Jonathan Heidel:

Nach den Läufen zur Deutschen Meisterschaft in Großheubach standen erstmal keine relevanten Wettkämpfe für die nächsten drei Wochen an.
Um aber im Wettkampfmodus zu bleiben, nutzte ich das Wochenende vom 11.-12.09.2021 und fuhr beim Zwei-Tages-Trial in Grimmialp in der Schweiz mit. Das Trial fand auf 1200 – 1800 Meter Höhe statt und ist für eine lange Zwischenstrecke und einzigartige Natursektionen bekannt. Hier startete ich in der Eliteklasse und konnte wie in Roches den 2. Platz, nach dem besten Schweizer Fahrer Noé Petralli, einfahren.

Das Wochenende darauf am 18.-19.09.2021 fanden die ersten beiden Läufe zur Jugend-Deutschen-Meisterschaft in Großheubach statt. Vom Alter her dürfte ich dort eigentlich noch teilnehmen, aber sobald man in der Klasse 1 fährt, ist dies nicht mehr möglich. So schaute ich einen Tag den aufstrebenden Nachwuchsfahrern zu und half am zweiten Tag als Punkterichter mit.

Am dritten freien Wochenende, am 26.09.2021, fand von unserer Mountainbike-Gruppe des Ortsclubs MSC Amtzell ein Mountainbike-Rennen statt. Dies ließ ich mir nicht entgehen und ging in der U19 Klasse an den Start. Es hat sehr viel Spaß gemacht und ich konnte neue Erfahrungen sammeln. (Mein Ziel, nicht Letzter zu werden, habe ich erreicht!)

Am 02. und 03. Oktober´21 fand schließlich das Finale zur Deutschen-Trial-Meisterschaft 2021 in Neunkirchen, bei meinem Team PWS Offroad, statt.

Wir machten uns am Freitagmittag auf den Weg ins 520 Kilometer entfernte Neunkirchen.
Weil wir es am Freitagabend, wegen des vielen Verkehrs, nicht mehr zur Anmeldung und Technischen Abnahme geschafft hatten, begann der Samstag mit diesen zwei Dingen. Eigentlich benötigte man für die Veranstaltung einen Führerschein weil geplant war, dass es einen größeren Rundkurs mit Sektionen in der Stadt und in den angrenzenden Wäldern geben sollte. Doch leider wurde im letzten Moment die Genehmigung zurückgezogen und deshalb gab es dann nur Sektionen auf dem PWS Offroad Gelände. Das war sehr schade, weil die Veranstalter sehr schöne natürliche Sektionen vorbereitet hatten und am Freitagmittag somit kurzfristig 9 neue Sektionen auf dem Firmengelände bauen mussten. Die Sektionen bestanden somit alle aus vielen hohen Betonhindernissen, Steinen und Baumstämmen. Was mir zwar etwas besser liegt, als natürliche Waldsektionen, aber ich hatte mich trotzdem auf die Natursektionen gefreut.

Der 1. Wettkampftag startete für mich um 11:11 Uhr. Da es in der Nacht von Freitag auf Samstag geregnet hatte, war es anfangs noch etwas rutschig.
Zu fahren galt es 9 Sektionen á 3 Runden mit 5 ½ Stunden Fahrzeit. Mit einer 5 direkt in der ersten Sektion startete ich nicht gerade gut in den Wettkampf. In der zweiten Sektion machte ich aber dann gleich eine 0, wodurch ich wieder im Modus war. Im weiteren Verlauf der ersten Runde lief es dann auch weiterhin ganz gut, bis auf Sektion 8, weil ich hier an einer Stufe scheiterte. Am Ende der Runde hatte ich dann 19 Strafpunkte. In der zweiten Runde machte ich dann nur eine 5 und einzelne Füße, wodurch ich mich auf 10 Strafpunkte in dieser Runde verbessern konnte. Wie auch schon in den ersten beiden Runden scheiterte ich in der ersten Sektion, dies ärgerte mich sehr, weil sie eigentlich nicht sehr schwer war. In Sektion 4 machte ich nochmal eine 5 an einer Stufe, die ich davor in den ersten beiden Runden problemlos schaffte.
Die letzte Runde beendete ich dann mit 16 Strafpunkten und landete somit auf dem 7. Platz von insgesamt 14 Startern. Wobei ich die Punkte für die Gesamtwertung vom 6. Platzierten bekam, weil der spanische Trial Profi Miquel Gelabert als Gastfahrer dieses Wochenende mitfuhr und den Lauf gewann.

Am Sonntag startete ich um 10:57 Uhr als letzter Fahrer in den 2. Wettkampftag. Die Zeit war nicht gerade optimal, denn es wurde gegen Mittag Regen gemeldet. Ich versuchte deshalb die Sektionen schnell anzuschauen und nicht lange zu trödeln. Da es die gleichen Sektionen wie am Vortag waren, ging es auch schneller. Ich startete dieses Mal sehr gut in den Wettkampf und konnte die ersten 4 Sektionen alle mit 0 Fehlerpunkten durchfahren. Auch im weiteren Verlauf lief es sehr gut, weshalb ich die erste Runde mit nur 7 Fehlerpunkten beenden konnte.
Die zweite Runde begann dann leider gleich mit einem technischen Defekt in der ersten Sektion. Ich sprang von einem Hindernis runter und das Motorrad ging aus. Ich konnte es ausbalancieren und versuchte es anzukicken, denn sobald man bei Stillstand des Motorrads den Fuß auf den Boden setzt, bedeutet das 5 Strafpunkte. Ich probierte weiterhin das Motorrad anzukicken, aber es wollte nicht laufen. Mein Minder bemerkte, dass der Zündkerzenstecker nicht mehr auf der Zündkerze war. Ich versuchte mit einer Hand ihn wieder draufzumachen, hatte aber keine Chance, weil ein Teil fehlte. Des Weiteren waren die 90 Sekunden dann sowieso abgelaufen. Somit kassierte ich die 5 Strafpunkte. Die nächsten Sektionen liefen dann wieder besser, bis ich bei Sektion 7 war. Ab hier fing es an zu regnen. Die Steine und Baumstämme wurden dadurch sehr glatt und rutschig.
Die Sektion 7 schaffte ich noch, aber in den darauffolgenden Sektionen machte ich zweimal eine 5. In der Runde kam ich dann auf insgesamt 21 Punkte. Doch zum Glück war es für alle rutschig, weshalb jeder mehr Punkte hatte. Da es wieder aufhörte zu regnen, war es gegen Ende der Runde auf den Steinen wieder fast trocken. Die letzte Runde beendete ich dann mit 14 Fehlerpunkten.

Mit insgesamt 42 Strafpunkten landete ich schließlich auf dem 4. Platz beim letzten Lauf. Für die Gesamtwertung bekam ich aber die Punkte vom 3. Platz, da Miquel Gelabert an diesem Tag wieder den Sieg als Gastfahrer holte. Mit dem Ergebnis war ich natürlich sehr zufrieden.

In der Gesamtwertung der Deutschen Trial Meisterschaft 2021 landete ich auf dem 4. Platz. Mit dieser Platzierung bin ich sehr zufrieden und glücklich. Dass ich gleich in meinem ersten Jahr in der Klasse 1 so weit nach vorne gekommen bin, hat meine Erwartung und Zielsetzung somit übertroffen.

Ein großes Dankeschön geht an meinen Minder Andy und an alle Anderen, die mich dabei unterstützt haben.

Amtzell, den 04. Oktober 2021