20.07.2021 Joni Heidel bei seinem DM-Auftakt in Lebach Bericht von Joni

Vergangenes Wochenende am 17. und 18.07. fanden die ersten beiden Läufe zur Deutschen Trial Meisterschaft 2021 statt. Nachdem 2020 die komplette DM abgesagt wurde, war es also der erste Lauf seit über 1 ½ Jahren. Für mich war es ebenfalls eine Premiere, weil ich zum ersten Mal in Deutschland, in der höchsten Klasse, an den Start ging.

Wir kamen erst am späten Freitagabend im 400 km entfernten Lebach an, deshalb konnten wir die Anmeldung und die Technische Abnahme erst am Samstagmorgen erledigen. Danach schaute ich mit Franzi Kadlec und Jan Peters, zwei Topfahrer in meiner Spur, die Sektionen an. Von ihnen konnte ich hilfreiche Tipps und Spuren abschauen. Die Hindernisse in den Sektionen waren eher nicht das Problem, sondern die verzwickten Stellen dazwischen. Zudem waren die Sektionen auch sehr lang, was hieß, dass man sich sehr zwischen den Hindernissen beeilen musste. Es war also sehr wichtig, dass man immer genau fährt, ohne irgendwo lange hängenzubleiben, um keine Zeit zu verlieren.

Der Wettkampf am Samstag startete für mich um 11:11 Uhr.

Die 10 Sektionen musste man 3 Mal durchfahren, dafür gab es eine Fahrzeit von 5 Stunden. Ich konnte meine Nervosität sehr lange zurückhalten, doch vor der ersten Sektion war ich dann schon sehr aufgeregt. Trotzdem startete ich aber mit einem einzigen Fehler in der ersten Sektion gleich sehr gut in den Wettkampf. Ich hatte das Glück, dass der 7-fache Deutsche Trial Meister Franzi Kadlec genau vor mir startete, deshalb konnte ich in der ersten Runde sehr viel von ihm abschauen.

Die erste Runde war mit 22 Strafpunkten dann auch gleich schon mal sehr gut. In der vierten Sektion in der zweiten Runde rutschte ich beim Anspringen einer Stufe seitlich weg und zerstörte mir dabei den Kupplungsdeckel.
Wir mussten deshalb erst mal eine ca. 20-minütige Reparaturpause einlegen. Nachdem mein Minder Andy und andere Helfer den Deckel getauscht und die Kupplung entlüftet hatten, konnte ich wieder weiterfahren.
Mit 24 Punkten war die zweite Runde aber doch nicht so viel schlechter, als die Erste. Die letzte Runde war eigentlich besser als die Runden davor, aber ich machte in einer Sektion eine Fünf, die ich zuvor zweimal genullt hatte. Die Runde beendete ich wie schon in der Ersten mit 22 Fehler. Am Ende landete ich mit nur einem Fehlerpunkt hinter dem Viertplatzierten auf dem 5. Rang, bei meinem ersten Lauf in der Klasse 1. Darüber war ich natürlich sehr zufrieden und es war definitiv besser, als ich es erwartet hatte.

Am Sonntag startete ich um 10:18 Uhr, als drittletzter Starter in den 2. Wettkampftag. Ich dachte zuerst, dass es eine blöde Zeit werden wird, da die Top 3 Fahrer alle weit vor mir starteten und ich sie nie sehen würde. Da es sich an der ersten Sektion aber gleich sehr staute, konnte ich trotzdem noch alle anschauen und auch in den darauffolgenden Sektionen. Der Modus von 10 Sektionen á 3 Runden war wieder gleich. Allerdings hatte man dieses Mal 5 ½ Stunden Zeit. Für den heutigen Tag gab es komplett 10 neue Sektionen. Die Sektionen waren wieder sehr lange und es gab viele verzwickte Ecken. Wie schon am Vortag gab es keine brutal hohen Stufen, sondern es waren alle gut zu befahren. Von den Strafpunkten her, war ich in allen 3 Runden mit 20 Fehlerpunkten sehr konstant. Fahrerisch war ich besser, wie am Samstag, aber ich bekam an diesem Tag drei Fünfer, weil ich länger wie 90 Sekunden in der Sektion war. Zwei davon waren sehr knapp und wären diskussionsfähig gewesen. Das regte mich dann auch sehr auf, aber ich konnte mich trotzdem wieder auf den Wettkampf konzentrieren.

Am Ende landete ich mit einem Punkt Vorsprung zum 5. Platzierten auf dem 4. Platz, mit dem ich auf jeden Fall sehr zufrieden bin. Das Ergebnis zeigt, dass man einfach um jeden Punkt kämpfen muss, denn am Ende liegen alle sehr nah beieinander. Außerdem sehe ich auch, dass ich durchaus in der Lage bin aufs Podest zu fahren, denn zum 3. Platzierten fehlten mir nur 10 Punkte und ich weiß, dass ich zum Teil auch „dumme“ Fehler gemacht habe,
die ich eigentlich verhindern hätte können.

Mit meinem ersten DM-Wochenende in der Klasse 1 bin ich sehr zufrieden und es lag definitiv über meinen Erwartungen. Es hat riesig Spaß gemacht mit den großen Jungs zu fahren und ich freue mich schon auf das nächste Wochenende, denn hier geht es in Bielefeld mit dem 3. Lauf weiter. Ein großes Dankeschön geht an meinen Minder Andy Kolb, der mich wie immer super begleitet und unterstützt hat.

Amtzell, den 19. Juli 2021
Gruß Joni